Mateo Diem
Frauen ansprechen
14 min Lesezeit
Hey mein Lieber,
Herzlichen Glückwunsch – du hast es geschafft! Dein Ansprechen einer Frau, deine Kontaktanzeige in der Zeitung oder dein Match im Internet war erfolgreich. Ihr habt eure Nummern getauscht und ein-, zweimal telefoniert. Nun wollt ihr euch treffen, um einander besser kennenzulernen.
Und genau dafür hältst du nach einem Leitfaden Ausschau, der die ultimativen Fragen auflistet. Solche, deren Antworten ein möglichst genaues Bild von deiner Traumfrau zeichnen. Kein Problem, die kann ich dir liefern!
Am besten machst du schon mal den Drucker startklar, damit du…
Tja… was eigentlich? Suchst du eine Liste mit Fragen, die du bei deinem Date benutzen kannst, um ein peinliches Schweigen zu verhindern? Diesen Wunsch kann ich nachvollziehen, denn ich ahne: Du bist nervös und möchtest alles richtig machen.
Eine Sammlung möglicher Gesprächsthemen würde dir mehr Sicherheit geben und ein paar Ideen liefern, worüber ihr euch unterhalten könnt. Aber was willst du damit?
Sie neben dich legen oder einen Screenshot machen, um beim Rendezvous immer mal darauf zu schauen?
Oder bist du clever und lernst sie auswendig? Das klingt vernünftig! Doch dann ist dein Kopf voll. Es dürfte schwierig werden, 25, 50 oder gar 100 Fragen zu lernen und beim Kennenlernen trotzdem entspannt zu wirken.
Ganz abgesehen davon, dass auch deine Traumfrau clever ist und die vorgefertigten Listen aus dem Internet längst kennt. Glaub mir: In Zeiten von Bits & Bytes bleibt nichts geheim und mit einer ultimativen Fragensammlung machst du dich beim Date nicht einzigartig.
Erst recht, wenn du auf eine bestimmte Wirkung hoffst – wie es etwa die Zusammenstellung von Dr. Arthur Aron suggeriert. Der US-amerikanische Psychologe hat ein Konzept entwickelt.
Demzufolge verlieben sich Paare nach 36 vorbestimmten Fragen und vier Minuten intensivem Augenkontakt zwangsläufig ineinander. Suchst du so etwas?
Dann bin ich leider der Falsche für dich. Denn so erfolgreich das verrückt klingende Experiment in Studien auch verlaufen ist: Ich glaube nicht daran!
Worte wie vorbestimmt und zwangsläufig erschrecken mich. Dazu kommt der festgelegte Inhalt, der dir gar keinen Spielraum für Interaktion lässt.
Und WAS deine Traumfrau laut Dr. Aron alles beantworten müsste, eignet sich meiner Meinung nach nicht gerade für dein erstes Date.
Da werden Sachen abgefragt, die ich zu persönlich finde. Das Verhältnis zur eigenen Mutter, tief liegende Geheimnisse und der Umgang mit körperlichen Gebrechen, gehören für mich nicht zum ersten Kennenlernen.
Zudem denke ich auch hier wieder, dass dein Gegenüber den Fragenkatalog kennt – denn spätestens, seit er öffentlich diskutiert wurde, ist er vielen Menschen ein Begriff.
Sogar ins Unterhaltungsfernsehen hat es die Kuppel-Liste geschafft:
In der der Erfolgs-Serie The Big Bang Theory kommen sich zum Beispiel zwei vollkommen gegensätzliche Menschen beim Frage-Antwort-Spiel von Dr. Arthur Aron unerwartet nahe.
Sie verlieben sich zwar nicht, wollen dir jedoch weismachen, dass es bei weniger verschrobenen Personen funktioniert hätte.
Mag sein, dass die Zahl erfolgreich vermittelter Paare bei über 100 liegt. Aber die Fragen sind nicht zum Kennenlernen bestimmt.
Vielmehr sind sie für Menschen konzipiert, die einander schon vertraut sind oder zumindest beschlossen haben, sich auf den Test einzulassen.
Und das kannst du bei deinem Date nicht voraussetzen. Die Frau, mit der du dich treffen willst, ist neugierig und offen. Vielleicht ist sie auch auf der Suche nach einer Beziehung.
Doch sie ist kein Versuchskaninchen und verdient es, dass du dich vollkommen auf sie konzentrierst.
Daher mache ich dir einen anderen Vorschlag. Einen, der viel besser geeignet ist, um sich kennenzulernen: Wir schauen gemeinsam, wie du das Treffen optimieren kannst.
Wir finden heraus, wie du es, auch ohne Fragenkatalog, unterhaltsam gestaltest. Und wir bekommen es hin, dass du trotzdem an die Informationen kommst, die du von deiner Traumfrau erfahren möchtest.
Dazu brauchen wir keine Listen, kein Raster und keine Stoppuhr. Wir fangen bei den einfachen Dingen an und arbeiten uns langsam vor.
Du wirst sehen, dass es ganz ohne Hilfsmittel funktioniert – denn du brauchst keine 100 Fragen zum Kennenlernen deiner Traumfrau. Was du brauchst, sind offene Augen und Ohren und einen wachen Verstand.
Der sagt dir zunächst einmal, dass du dich beruhigen solltest. Wenn eine Frau Interesse an dir hat, ist sie genauso nervös – und vielleicht sogar froh, dass nicht alles perfekt läuft.
Ein bisschen Verlegenheit, Fahrigkeit und Improvisation gehören zum ersten Treffen einfach dazu.
Mit Hilfe der richtigen Rahmenbedingungen entwickelst du selbst die passenden Fragen für euer Date. Wie das genau funktioniert und welche Fragen sich daraus ergeben, zeige ich dir in den nächsten Absätzen.
Und auch, wie du die souverän ein tolles Gespräch führst und interessante Fragen stellst, die den Gesprächsverlauf unterstützen.
Bevor ich dir konkrete Beispielfragen mit auf den Weg gebe, schauen wir uns konkrete Orte an, die super für ein Date geeignet sind und welche Fragen sich hier ergeben.
Überleg dir also genau, an welchen Ort und zu welcher Aktivität du die Frau bittest, um sie besser kennenzulernen. Es sagt viel über dich aus – und fast noch mehr über das, was du von deinem Date erwartest.
Sie kann durch deinen Vorschlag gefördert werden oder es ganz entspannt nehmen – und gibt dir dadurch schon den einen oder anderen Hinweis auf ihre Persönlichkeit.
Raffiniert, was? Probieren wir mal aus, wie verschiedene Locations und Unternehmungen auf DICH wirken. Nachfolgend findest du eine Liste mit möglichen Treffpunkten inklusive ihrer Vor- und Nachteile und verschiedener Fragen.
Nutze sie als Orientierungshilfe und Anregung, aber auch zum Check deiner eigenen Begeisterung:
Der Besuch eines Restaurants gehört zu den beliebtesten Aktivitäten beim ersten Date. Aus gutem Grund: Sich in gastlicher Atmosphäre verwöhnen zu lassen, hat viel Reizvolles.
Zudem bieten die Einrichtung, die Musik, der Service und die Speisekarte dankbare Gesprächsthemen.
Doch, Vorsicht! Beim Essengehen lauern zahlreiche Fallen auf dich und dein Date. Angefangen bei der Sitzordnung bis zur leidigen Frage des Bezahlens, kann ein Besuch im Restaurant für mehr Anspannung als Spannung sorgen.
Achte darauf, dass ihr über Eck oder nebeneinander Platz nehmt. Das schafft mehr Nähe, ermöglicht gedämpfte Gespräche und wirkt weniger “offiziell“.
Wenn die (zukünftige) Dame deines Herzens ihre Rechnung selbst begleichen will, akzeptierst du das ohne Widerrede oder peinliche Diskussionen.
Extra-Tipp: Ziehe ein Mittagessen dem Dinner vor. Es wirkt unverbindlicher und hält euch beiden viele Möglichkeiten offen.
Zudem sind Fragen nach dem “Woher” und “Wohin” eine wunderbare Gesprächsbasis – und liefern euch vielleicht sogar Ideen für weitere Unternehmungen.
Aus den möglichen Antworten auf diese Fragestellungen ergibt sich häufig bereits das nächste Thema. Mag sie die griechische Küche, kannst du dich erkundigen, ob sie schon einmal in Griechenland war, aus welchem Grund sie hingereist ist und was ihr besonders gefallen hat.
Von hier aus geht es dann munter weiter – etwa so:
Und wieder dreht sich das Themen-Karussell eine Runde weiter. Du siehst, worauf ich hinaus will: Zu Beginn eines Dates geht es beim Fragenstellen nicht um die eigentliche Antwort – sondern darum, einen Anknüpfungspunkt zu finden.
Wenn dir ein Essen im Restaurant zu lang erscheint oder euer Date überraschend positiv verläuft, könnt ihr in ein kleineres Lokal einkehren bzw. wechseln. Ein einzelnes Getränk reicht zum Kennenlernen bzw. als Absacker vollkommen aus. Und bei Bedarf können sich eure Wege rasch wieder trennen.
Diese Art Date lässt sich sowohl tagsüber als auch abends erweitern. Findet ihr während des Kaffee- oder Cocktail-Trinkens (noch mehr) Gefallen aneinander, könnte sich ein Stadtbummel oder Spaziergang anschließen.
Dabei gibt es noch viele weitere Gelegenheiten, Fragen an deine Traumfrau zu richten und sie dadurch kennenzulernen.
Extra-Tipp: Beschränke dich in beiden Fällen auf EIN alkoholisches Getränk und nötige auch deiner Begleiterin keine weiteren Drinks auf.
Als Liebhaber oder Kenner bestimmter Alkoholsorten darfst du Empfehlungen aussprechen, aber niemals das Barpersonal überstimmen oder mit Detail-Wissen prahlen.
Beispiele können sein:
Falls ihr euch beim Telefonieren, Tindern oder Flirten bereits gemeinsame Interessen offenbart habt, könnt ihr bei eurem Date gern daran anknüpfen.
Übt ihr die gleiche Einzelsportart aus, ist es am einfachsten – denn dann trefft ihr euch einfach zum gemeinsamen Training.
Auch breitensportliche Aktivitäten sind prima, um sich ein wenig kennenzulernen: Fahrt Rad, spielt eine Runde Minigolf oder leiht euch ein Ruderboot aus. Alles, was euch in Bewegung hält, wirkt entspannend und fördert die Kommunikation.
Dafür darf es allerdings nicht zu anstrengend werden, sonst bleibt euch keine Puste mehr zum Fragen und das Date verfehlt seinen Zweck.
Gerade bei sportlicher Anstrengung kannst du sie fragen:
Extra-Tipp: Sagt dir keiner dieser Vorschläge zu, könntet ihr euch im nächstgelegenen Tier- oder Wildpark treffen bzw. den städtischen Zoo besuchen.
Aus der Geschichte der Anlage und dem Anblick der Tiere ergibt sich garantiert Gesprächsstoff – erst recht, wenn ihr beide bereits als Kinder hier wart!
Fragen wie …
helfen dir, mehr über sie, ihre Kindheit und Schulzeit zu erfahren. Du zeigst Interesse an ihrem Leben und hast zugleich den optimalen Einstieg in ein längeres Gespräch.
Die meisten Menschen hatten als Kinder ein Haustier. Wir alle haben eine Schulzeit durchlebt. Es ist also fast unmöglich, nicht ins Gespräch zu kommen.
Soweit meine Vorschläge für Treffpunkte, die ich geeignet finde, um einander kennenzulernen. Dein heimlicher Favorit war nicht dabei?
Dann liegt es vielleicht daran, dass er zu den weniger günstigen Orten für ein erstes Date zählt:
Okay, die Rahmenbedingungen für euer Date haben wir besprochen. Du bist inspiriert und hast dich vielleicht auch schon für einen meiner Vorschläge erwärmt.
Oder du hast bereits Nägel mit Köpfen gemacht und die Frau zu einer geeigneten Location bestellt. Oft leitet sich hieraus schon ab, wonach du beim Dating fragen könntest und was du ihr erzählen wirst.
Weitere Anhaltspunkte für anfänglichen Smalltalk liefert dir der Moment eurer ersten Begegnung.
Sicherlich schmeichelt es deiner Traumfrau, wenn du dich an individuelle Details eures Kennenlernens erinnerst. Lass den Augenblick noch einmal Revue passieren und konzentriere dich auf die Einzelheiten.
Falls du auf einen dieser Aspekte eingehen willst, musst du dir jedoch ganz sicher sein. Deine Aussage verfehlt ihr Ziel, wenn du deinem Date Komplimente für den auffälligen roten Mantel machst, wenn sie keinen getragen hat – oder gar keinen besitzt.
Oder wenn du von ihrem umwerfenden Lächeln schwärmst, obwohl du ihr in der U-Bahn schmerzhaft auf den Fuß gestiegen bist.
Seid ihr über eine Online-Plattform in Kontakt gekommen, hast du es noch einfacher, Gesprächsthemen für das erste Date zu finden. Auf dem Profil “eures” Dating-Portals finden sich zahlreiche Hinweise zur Person und Freizeitbeschäftigung.
Schau es dir noch einmal ganz genau an und suche gezielt nach Informationen, an denen du dich “entlanghangeln” könntest.
Angaben dazu, erleichtern den Gesprächseinstieg und zeigen, dass du ein aufmerksamer Leser bist. Gleichzeitig bewahrt dich das nochmalige Studium ihres Profils vor Fettnäpfchen.
Denn stellst du beim Dating Fragen, zu denen sie sich bereits geäußert hat, wirkst du schnell desinteressiert oder oberflächlich.
Doch auch, ohne dass du dich an bemerkenswerte Einzelheiten erinnerst oder Informationen aus ihrem Steckbrief ziehst, kannst du beim ersten Date schnell ins Gespräch kommen.
Mach eine Bemerkung zur Umgebung, zum Wetter oder ihrem Outfit. Achte dabei auf eine grundsätzlich positive Botschaft. Damit lenkst du die Aufmerksamkeit auf ein Thema, das du durch Fragestellungen an dein Date vertiefen kannst.
Formuliere sie so, dass deine Traumfrau mehr als “Ja” oder “Nein” sagen muss. Offene Fragen fördern euer Gespräch, geschlossene Fragen hingegen ersticken es.
Durch Verwendung der Wörter …
schließt du einsilbige Antworten aus und bringst fast automatisch ein Gespräch in Gang. Im Folgenden mache ich dir weitere Vorschläge für Fragen, die du beim Date stellen kannst.
Sie helfen dir, das Eis zu brechen und verschaffen dir ganz nebenbei ein paar weiterführende Informationen über dein Date.
Meine Warm-up-Fragen sind:
Dennoch musst du deinem Date Aufmerksamkeit schenken. Achte auf ihren Tonfall, ihren Blick und ihre Mimik. So kannst du erkennen, ob sie nach einer Frage entspannt, fröhlich oder bedrückt wirkt – und entsprechend darauf reagieren.
Die Körpersprache einer Frau gibt dir viele Hinweise darüber, ob sie dich mag oder nicht. Damit das Gespräch nicht einseitig verläuft, darf sie auch zu Wort kommen. Als Faustregel für das erste Date gilt eine Gewichtung von 50:50.
Folgende Themen solltest du dabei grundsätzlich ausklammern:
Sie müssen warten, bis der Ausgang eures persönlichen Experiments klar ist und ihr euch für einen echten “Paarlauf” entschieden habt.
Dann kannst du selbst auch am besten einschätzen, ob dir mein Artikel geholfen hat, eine Freundin zu bekommen. Viel Erfolg bei deinem ersten Date mit der Traumfrau und meinen Tipps, die dir helfen, richtig flirten zu lernen.
Achte eher auf deine innere Stimme als auf vorgefertigte Fragen zum Kennenlernen und mach dein eigenes Ding.